Skip to main content

Aufbruch in die Freiheit

Anfang der 70er Jahre. Erika Gerlach (Anna Schudt) lebt mit Ehemann Kurt (Christian Erdmann), der Schwiegermutter (Marie Anne Fliegel) und den drei Kindern in einem Dorf, wo sie eine Metzgerei betreiben.

Als Erika wieder schwanger wird und sich zu einer heimlichen Abtreibung entschließt, eskaliert die ohnehin schon angespannte häusliche Situation. Erika und ihre Kinder verlassen ihr Zuhause und finden Unterschlupf in der Wohngemeinschaft der jüngeren, in der Frauenbewegung aktiven Schwester Charlotte (Alwara Höfels). Mit Hilfe von Charlotte und deren Freunden lernt Erika ein anderes, freieres Leben kennen. Doch der Neuanfang fällt schwer: ohne Einwilligung des Mannes kann sie weder arbeiten noch ihre Kinder in neuen Schulen anmelden. Erika erfasst ihre Abhängigkeit in vollem Umfang.

Und Kurt verklagt Erika wegen Kindesentzug. Schweren Herzens muss sie ihre Kinder zurück ins Dorf, in die Obhut ihrer Schwiegermutter und ihres konservativen Mannes bringen. Für sie selbst ist der Weg zurück unmöglich. Sie schließt sich der Frauenbewegung an und bekennt sich öffentlich zu ihrer Abtreibung. Als die Schwiegermutter stirbt, kehrt Erika ins Dorf zurück, ordnet die Verhältnisse neu, trennt Tisch und Bett und ermöglicht ihrer Tochter den Besuch des Gymnasiums. Der Aufbruch in die Freiheit ist nicht mehr zu stoppen.

„1971 gibt es auf dem Land nicht viele Modelle, nach denen man als Familie leben kann. Und das traditionelle Modell hat für die dreifache Mutter Erika Gerlach bisher auch gut funktioniert. Doch plötzlich passt es nicht mehr. Sie ist wieder schwanger und weiß: Sie kann und will nicht noch ein Kind bekommen. Bei ihrem Mann Kurt stößt sie mit dieser Haltung auf Unverständnis. Der Konflikt erschüttert ihre Ehe und reißt die Familie auseinander. Erika muss erkennen, wie abhängig sie von ihrem Mann ist.

Nach einer langen und schmerzvollen Emanzipation entscheidet sie sich für ein Arrangement mit ihrem Mann, das für die damalige Zeit höchst ungewöhnlich ist. Rechtlich sind seit 1971 einige Schritte zur Gleichberechtigung von Mann und Frau gegangen worden. Doch eine Familie ist ja mehr als ein Bündel von Rechten und Pflichten. Es geht um Liebe, Verbindlichkeit und Vertrauen, um Auseinandersetzung, Vermittlung und Versöhnung. Noch heute stehen viele Frauen und Männer vor ganz ähnlichen Fragen wie Erika im Film: Wie können wir selbstbestimmt als Eltern der Verantwortung für unsere Kinder, wie als Frauen und Männer der Verantwortung für unser Leben gerecht werden? In diesem Sinne erzählt „Aufbruch in die Freiheit“ nicht nur vom Kampf der Frauenbewegung für eine straffreie Abtreibung in den 70er Jahren, sondern möchte auch einen Beitrag zur Debatte um Geschlechterbeziehungen und gesellschaftliche Machtstrukturen in der Gegenwart anbieten.“

Solveig Cornelisen & Caroline von Senden | ZDF-Redaktion

Cast

Anna Schudt ǀ Christian Erdmann ǀ Alwara Höfels ǀ Marie Anne Fliegel ǀ Lene Oderich ǀ Charlie Schrein ǀ Milla Hammann ǀ Carol Schuler ǀ Denis Schmidt ǀ Franziska Harmann ǀ Lilia Lehner ǀ Ralph Kretschmar ǀ Benjamin Grüter ǀ Johanna Gastdorf ǀ Gerhard Fehn ǀ Kathleen Gallego Zapata ǀ Daniel Wiemer ǀ u.a.

Team

Drehbuch Andrea Stoll, Heike Fink, Ruth Olshan ǀ nach einer Idee von Heike Fink ǀ Regie Isabel Kleefeld ǀ Kamera Martin Langer ǀ Schnitt Renata Salazar Ivancan ǀ Musik Sven Rossenbach, Florian von Volxem ǀ Szenenbild Andrea Kessler ǀ Kostüm Annegret Stößel ǀ Maske Delia Mündelein, Sonja Fischer-Zeyen ǀ Ton Hank Trede ǀ Mischung Gerald Cronauer ǀ Casting Sabine Schwedhelm ǀ Produktionsleitung Ingrid Holzapfel ǀ Producerin Cecile Heisler-Zigulla ǀ Redaktion ZDF Solveig Cornelisen, Caroline von Senden ǀ Produzentin Heike Wiehle-Timm

Produktion

  • Eine Relevant Film Produktion im Auftrag des ZDF, 2018
  • Erstausstrahlung am Montag, 29. Oktober 2018 um 20.15 Uhr im ZDF

Festivals ǀ Preise

  • Goldene Kamera 2019 – Bester Fernsehfilm
  • Deutscher Fernsehpreis 2019 – Bester Fernsehfilm
  • Hamburger Produzentenpreis für Deutsche Fernsehproduktionen – Filmfest Hamburg 2018
  • Grimme Preis 2019 – Nominierung Beste Fiktion
  • DAfF Deutsche Akademie für Fernsehen – Auszeichnungen in vier Kategorien: Regie,
  • Hauptdarstellerin, Szenenbild, Maskenbild – Nominierung für Kostümbild
  • Bayerischer Fernsehpreis 2019 – Beste Hauptdarstellerin
  • ABU Prize 2019 – TV Drama Winner der Asia-Pacific Broadcasting Union (einzige europäische Auszeichnung über alle Kategorien)
  • Juliane Bartels Medienpreis 2019 – Nominierung

Bildnachweis I ‚Aufbruch in die Freiheit‘ © ZDF I Bernd Spauke / Martin Rottenkolber


Movie

Details

  • Drehbuch

    Andrea Stoll, Heike Fink, Ruth Olshan
  • Regie

    Isabel Kleefeld
  • Kamera

    Martin Langer
  • Schnitt

    Renata Salazar Ivancan
  • Musik

    Sven Rossenbach, Florian van Volxem
  • Redaktion

    Solveig Cornelisen, Caroline von Senden (ZDF)
  • Produzent:in

    Heike Wiehle-Timm